12. Juni, 19.30 Uhr, VEB
Lesung „Venezuela
Bolivariana. Sozialismus des 21. Jahrhunderts“
Dario Azzellini
Neuer ISP Verlag | ca. 256 Seiten
| Fotos | erscheint Mai 2006
Kaum ein anderes internationales
Thema wird so kontrovers diskutiert wie Venezuela: Ist Hugo Chávez
ein Populist oder ein Revolutionär?
Abkehr vom Neoliberalismus oder Modernisierung? Tiefgreifende Veränderung
oder bloß erdölfinanzierte Sozialprogramme?
Dario Azzellini beschreibt und analysiert in Venezuela Bolivariana
die ersten sieben Jahre des mit der Wahl von Chávez zum
Präsidenten eingeleiteten Transformationsprozesses. Der Autor
legt die gesellschaftlichen Reformen dar und widmet sich den Basisbewegungen.
Er geht auf die Entwicklung Venezuelas seit 1958 ein, die schließlich
in der Wahl von Chávez mündete. Die wichtigsten Etappen
der vergangenen Jahre, der verfassungsgebende Prozess, der Putsch,
der Unternehmerstreik, das Abwahlreferendum und die Wahlen werden
ebenso behandelt wie die Gewerkschaften und Kämpfe um Selbstverwaltung
in Betrieben, die Bauernbewegungen und die Landfrage, Rassismus,
Medien, Frauenpolitik, Umweltpolitik und die indigenen Rechte.
Die Untersuchung der ökonomischen Entwicklung und der Versuche,
die Wirtschaftsstruktur zu verändern, sowie der internationalen
Politik Venezuelas und der Destabilisierungspolitik der USA runden
das Bild ab.
Durch die Mischung aus Reportagen, Interviews und vertiefenden
Texten entsteht ein fundierter, wie auch lebendiger Eindruck der
Veränderungen in Venezuela. Ein wichtiger Beitrag gegen die
vorherrschende Desinformation.
www.azzellini.net
20. Juni, 19.30 Uhr, VEB
"CocaCola und die Morde
in Kolumbien“ Raul
Zelik
Raul Zelik wird zu der Situation
der Gewerkschaften in Kolumbien sprechen. Besonders die „Global
Player“ z.B. Coca-Cola
oder Nestle versuchen mit allen Mitteln die Organisation von Arbeitnehmerinteressen
zu verhindern. Das immer größere Echo auf diese Menschenrechtsverletzungen
in der Öffentlichkeit (Boykottaufrufe in Europa, konkrete
Unterstützung der Aktivisten vor Ort) lässt hoffen, dass
sich die Arbeitsbedingungen mittelfristig verbessern.
www.raulzelik.net
28. Juni, 19.00 Uhr,
Kulturcafé
Vortrag "Spagat in Bolivien" Simon
Ramirez Voltaire
Evo Morales versucht das Land zusammen zu halten und dabei die
Lage der Indigenas zu verbessern
Die Regierung von Evo Morales in Bolivien nimmt für sich in
Anspruch, auf neuartige Weise die bolivianische Gesellschaft zu
repräsentieren. Dafür spricht nicht nur der Wahlsieg
der Bewegung zum Sozialismus (MAS) von 54 Prozent im Dezember vergangenen
Jahres. "Evo" steht für mehr Partizipation der Indigenas
am politischen Prozess. Sein Programm scheint dabei in eine neue
Richtung zu weisen: Er plant eine Verfassungsgebende Versammlung,
leitete eine Albhabetisierungskampagne in die Wege und künftig
sollen Konzerne vor allem beim Gas-Export mehr Abgaben an den Staat
zahlen. Als ehemaliger Kokabauer setzt er sich außerdem für
die internationale Legalisierung des Kokahandels ein. Als Präsident
hat er gleichzeitig viele alte Positionen aufgegeben und versucht
den Spagat zwischen den verschiedenen Interessen - Oligarchie,
Unternehmen, Gewerkschaften und den zahlreichen sozialen Organisationen.
Dafür erntet er zunehmend Kritik von Linken und Indigena-Organisationen.
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